Wörlitzer Park
Landkreis Wittenberg, Sachsen-Anhalt
Architekturfotografie vom Wörlitzer Park mit Schloss Wörlitz, Gotischem Haus, der Synagoge und der Insel Stein mit Villa Hamilton.
Landkreis Wittenberg, Sachsen-Anhalt
Architekturfotografie vom Wörlitzer Park mit Schloss Wörlitz, Gotischem Haus, der Synagoge und der Insel Stein mit Villa Hamilton.
Blick von der Friederikenbrücke in Richtung Schlossgarten mit Schloss Wörlitz und der Petrikirche.
Blick aus dem Schlossgarten, nördlich des Schlosses, über den Wörlitzer See zum Nympaeum.
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Westfassade des Küchengebäude mit Eingang zum Sommersaal
Ostansicht des dreiflügligen Küchengebäude mit Schweifgiebeln und dem Nordgiebel des angrenzenden Marstall.
Blick vom Grauen Haus zum Küchengebäude mit Brunnen, Sarkophag und links dem Marstall.
Graues Haus, Westfassade
Südansicht Galeriegebäude
Südansicht mit Turm, Vierung und Querhaus
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Als einer der frühesten neugotischen Bauten entstand der Marstall nach einem Entwurf von Erdmannsdorff. Den extrem langgestreckten Backsteinbau gliedern aufgeputzte Bogenblenden aus schlanken Säulchen und spitzen Kleeblattbögen. An den Längsseiten wechseln diese Gliederungen rhythmisch mit Rundfenstern (Okuli) ab.
Augenfälligstes Gestaltungsmittel am Südgiebel des Marstalls ist die antik anmutende Torsituation. Sein Stichbogentor umfasst eine Scheinarchitektur die als Ädikula mit Pilastern, Gebälk und einem flachen Dreiecksgiebel aufgebaut ist. Durch die neugotischen Blendgliederungen neben und über dem Tor ergibt sich eine Gesamtansicht, die eine bemerkenswerte Verschmelzung von klassischer und mittelalterlicher Architektursprache vermittelt.
Südgiebel mit Stichbogentor mit Adikula sowie Ostfassade des ein den Jahren 1775/76 errichteten Marstall.
Für die neuzeitliche Synagogenarchitektur Westeuropas ist die Wörlitzer Synagoge von bedeutendem Rang. Nahezu idealtypisch zeigt der Entwurf von Erdmannsdorff ein feinsinniges Gespür für die jüdische Kultur und deren Architektur. Beispielhaft hierfür stehen der kreisrunde Grundriss und die streng funktionale Raumanordnung. Zudem ist sie ein Spiegelbild für die zeitgenössische Aufgeklärtheit des Fürsten Franz und seiner religiösen Toleranz. Das verdeutlicht besonders ihre landschaftlich und städtebaulich prominente Lage im Blickpunkt mehrerer Sichtachsen. In Wechselbeziehung zur benachbarten Kirche St. Petri ist ihr Standort symbolisch als „Toleranzblick“ in der Aufklärung zu verstehen. Die Synagoge bildet den nordöstlichen Abschluss des Schlossgartens und zugleich einen Blickfang aus der stadtseitigen Amtsgasse.
Als Vorbild für den einzigen von Erdmannsdorff errichteten Sakralbau diente der Vesta-Tempel am einstigen Forum Boarium in Rom. Die Fassade des kleinen verputzten Zentralbaus mit flachem Kegeldach und Laterne gliedern große, hochsitzende Rundfenster (Okuli) und breite Pilaster toskanischer Ordnung. Stadtseitig führen den Besucher zwei seitliche Rampen durch das Männer- und das Frauenportal ins Innere. Leider ist vom Inventar nach Zerstörungen 1938 nichts mehr erhalten. Heute dient der schlichte Innenraum für Ausstellungen der Moses-Mendelssohn-Gesellschaft Dessau. Im unteren Raum befindet sich die tonnengewölbte Mikwe, das Ritualbad. Zu betreten durch ein niedriges Portal unterhalb der Rampen.
Südansicht der Synagoge mit Männerportal und Frauenportal sowie dem Zugang zum Ritualbad.
Blick in das Ritualbad, der Mikwe, unterhalb der Wörlitzer Synagoge. Errichtet in den Jahren 1789/90 nach Plänen von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff.
Westansicht des Gasthof „Zum Eichenkranz“, erbaut in den Jahren 1785-87. Der klassizistischen Fachwerkbau diente bereits Goethe, Körner und Schinkel als Unterkunft. Charakteristisch für den Dreiflügelbau sind die gewölbte Durchfahrt und die neugotische Fensterfront. Im Inneren beeindrucken Ausstattungen, die sich an der Raumgestaltung des Wörlitzer Schlosses und anderer von Erdmannsdorff entworfener Bauten orientieren.
Südseite der Friederikenbrücke, im Hintergrund ist der Eisenhart mit seinem Südseepavillon zu sehen.
Seinen Namen verdankt der Eisenhart der Verwendung von Raseneisensteinen für seinen Unterbau. Der damit gewollte Eindruck eines natürlich gewachsenen Felsens war ein beliebtes Stilmittel Erdmannsdorffs, das unter anderem bei der Insel Stein und beim Monument Verwendung fand. Durch den Eisenhart entstand im Süden von Neumarks Garten eine künstliche Erhebung die den Kanal mit einer Grotte überbrückt. Hier existiert die einzige Verbindung vom Ufer zur künstlichen Insel. Im weiteren Verlauf der Straße nach Westen schließt direkt eine lange Backsteinmauer mit Bogengliederung und Strebepfeilern an über der eine Pergola verläuft.
Auf der Plattform über der Grotte erheben sich zwei klassizistische Pavillons mit Walmdächern. Im westlichen, etwas zurückgesetzten Bau befand sich ursprünglich die Gartenbibliothek. Sein Erscheinungsbild prägen bodentiefe Rundbögen und waagerechte Gesimsstreifen.
Zur Seeseite orientiert, direkt über der Grotte, steht der Südseepavillon, dessen Fassade Pilaster gliedern. Zu beiden Seiten seiner in der Mittelachse positionierten Tür- bzw. Fensteröffnungen beleben Bogennischen sein Äußeres. Namensgebend für den Pavillon ist die von den Südseeinseln mitgebrachte ethnographische Sammlung von den Weltumseglern Johann Reinhold und Georg Forster. Sie ist ein Zeugnis des Interesses an außereuropäischen Kulturen von Fürst Franz.
Südwestansicht des von Erdmannsdorf in den Jahren 1782-85 erbauten Eisenhart mit Gartenbibliothek und Südseepavillon. Im Hintergrund ist der Eichenkranz zu erkennen.
Südfassade des Bibliothekspavillon am Eisenhart mit Pagode und Wörlitzer Allee.
Blick von Plattform vor dem Bibliothekspavillon auf dem Eisenhart entlang der Mauer zum Neumarks Garten.
Wörlitzer Allee und Mauer zum Neumarks Garten mit Kutschdurchfahrt.
Pagode als Wandelpfad am Eisenhart in den Wörlitzer Anlagen.
Die Durchfahrt durch Grotte über den Kanal an der südöstlichen, zur Stadt hin orientierten Ecke ist die einzige Verbindung vom Ufer zur künstlich angelegten Insel Neumarks Garten.
Südostansicht des 1798/99 erbauen Palmenhaus am nordwestlichen Abschluss der Wörlitzer Anlagen.
Ostansicht des in den Jahren 1797-1799 erbauten neogotischen Gärtnerhaus in den Wörlitzer Anlagen.
In den Jahren 1801-1807 als Erinnerungsstätte von Fürst Franz für seine Vorfahren erbautes Monument auf dem Elbwall in Wörlitz.
Statue des Dornenauszieher aus dem Jahr 1782 am nördlichen Endpunkt des Weidenheger im Wörlitzer Park.
Bootsanlegestelle am Großen Walloch mit Blick zur Inserl der Toten.