St. Jakobi-Kirche

Goslar, Niedersachsen

Die Kirche St. Jakobus der Ältere, auch Jakobi-Kirche genannt, ist nach dem ehemaligen Dom die zweitälteste Kirchengründung Goslars. Als Gegenpol zur Kaiserlichen Macht des Pfalzbezirkes entstand der ursprüngliche Kirchenbau in der Mitte des 11. Jahrhunderts. Der zu Beginn als Bürgerkirche dienende Bau wurde im Laufe des Mittelalters immer mehr zur Pfarrkirche der Gilden. Während der Reformation war St. Jakobi eine Keimzelle der lutherischen Leeren in Goslar. Hier wurde 1528 die erste protestantische Messe der Stadt gelesen. Erst 1803 übereignete die preußische Regierung die Kirche wieder einer katholischen Gemeinde.

Das romanische Westwerk mit seinem wuchtigen Unterbau steht in der Tradition des sächsischen Westriegels wie er auch am Braunschweiger Dom vorzufinden ist. Die aufgesetzten Rundtürme stammen dagegen erst aus dem 16. Jahrhundert. Um 1250 wurden die Außenmauern der einst kreuzförmigen Pfeilerbasilika mit flachgedeckter Decke um 1,40m erhöht. In den Jahren 1491 bis 1506 erfolgte die Umgestaltung zu einer gotischen Hallenkirche. Dabei wurden die Seitenschiffe auf das Maß des ehemaligen Querhauses verbreitert und spitzbogige Kreuzgratgewölbe eingezogen. Die Vorhalle mit dem Hauptportal auf der Südseite des Baus ist auf das Jahr 1516 datiert.

Der größte Teil der barocken Innenausstattung stammt aus dem 1807 aufgehobenen Kloster Riechenberg. Hervorzuheben ist hierbei der zweigeschossige Hochaltar aus Naturholz mit Marmorierungen und Vergoldung von 1727. Des Weiteren tragen das Taufbecken aus Kupfer unter der Orgelempore von 1592 und die Holzkanzel aus dem Jahr 1620 zur Ausschmückung des Kirchenraumes bei.