Bäckergildehaus
Marktstraße 45, Goslar, Niedersachsen
In dem 1501 errichteten Steinbau befand sich eine große Diele die von den Gildemitgliedern als Versammlungsraum genutzt wurde. An der Giebelseite des Gebäudes sind heute noch die Eingänge zu den ehemaligen Brotscharren (Verkaufsstellen) der Bäcker im Erdgeschoss zu erkennen. Ebenfalls am Giebel, auf Höhe der oberen Fensterabschlüsse, befindet sich das Wappen der Bäckergilde mit der Jahreszahl 1501. Der Innung entsprechend sind Brezel, Lebkuchen und das Goslarer Timpenbrot dargestellt. Der Reichsadler im Wappen symbolisiert, dass es sich um eine kaiserlich, privilegierte Gilde handelt.
Für die Lagerung von Getreide erhielt der bestehende Bau 1557 einen Fachwerkaufbau. Die Bäckergilde war im Mittelalter eine der bedeutendsten und für die Versorgung der Goslarer Bevölkerung wichtige Zunft. Dies wird durch die Nähe zum Markt und die Größe des Gebäudes betont.
Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte das Bäckergildehaus in Privatbesitz und wurde als Wirtschaft genutzt. Historische Ansichten des Baus aus dieser Zeit zeigen Werbeaufschriften und befremdliche Anbauten. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Zweigstelle der Braunschweiger Industrie- und Handelskammer.
Ein weiteres augenfälliges Gebäude aus der gleichen Epoche befindet sich in der Marktstraße 1. Der 1526 errichtete Fachwerkbau beeindruckt vor allem durch seine Klarheit und das schmuckvoll verzierte Portal. Heute beherbergt das Gebäude das Hotel „Alte Münze“. Hinter dem Haus, in der engen Münzstraße, ist eine Kemenate von 1517 mit reichen Steinmetzarbeiten zu finden.
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