
Burg Falkenstein (Harz)
Die Burg Falkenstein gilt als besterhaltene und schönste Burganlage im gesamten Harz. Sie ist ein Paradebeispiel einer klassischen Höhenburg und thront auf einem nach Westen vorspringenden Bergplateau über dem Selketal. Die abgelegene Lage und der beeindruckende Rundblick in die Umgebung machen sie zu einem außergewöhnlichen Ziel für Besucher.
Im Jahr 1120 übergaben die Herren von Konradsburg ihre Burg bei Ermsleben an die Benediktiner, die hier eine Abtei gründeten. Die Konradsburger errichteten im 12. Jahrhundert den Kernbau der heutigen Falkenstein und übernahmen den Namen der Burg. 1332 gelangte sie in den Besitz des Halberstädter Domstifts, von 1437 bis 1945 war die Burg im Besitz der Adelsfamilie von Asseburg.
Der Zugang erfolgt von Osten über einen Kammpfad. Ursprünglich wurden zwei Halsgräben und ein Wall angelegt, um den Zutritt zu erschweren. Durch das innere Zwingertor führt der Weg entlang der Südflanke der Kernburg zum Burgtor, das in die westlich gelegene Vorburg mündet. Diese war durch eine Ringmauer und ein im 16. Jahrhundert errichtetes Rondell geschützt. Teile der ursprünglichen Nebengebäude sind noch erhalten.
Die Kernburg, deren Bausubstanz auf das 12. Jahrhundert zurückgeht, besitzt einen annähernd dreieckigen Grundriss. Die Ostseite ist mit einer 4 m starken und 17 m hohen Schildmauer befestigt. Hinter ihr erhebt sich der kreisrunde, freistehende Bergfried, der 1592 von 23 m auf 30 m erhöht und mit einer Renaissancehaube versehen wurde.
Der Palas an der Westflanke diente als Saal- und Repräsentationsbau und enthält heute noch weiträumige Gewölbekeller. Das Obergeschoss zeigt eine auskragende Fachwerkfassade mit Spitzbogenportal. Südöstlich befindet sich ein dreigeschossiger Fachwerkbau aus etwa 1500 mit Burgküche und Rittersaal. Der geknickte Westflügel kombiniert Bruchsteinmauerwerk im Erdgeschoss mit Renaissancefachwerk im Obergeschoss, dekoriert mit Schnitzwerk und regionaltypischen Fächerrosetten. Ein Treppenturm aus 1601 erschließt die Wohnräume, die teils mit Modelstuck und profilierten Holzbalkendecken ausgestattet sind.
Die romanische Burgkapelle am Nordende des Westflügels beherbergt eine Renaissanceausstattung mit Kanzel, Empore, Gestühl und Herrschaftsloge aus 1700 sowie Gewölbemalereien von 1595. Barocke Ergänzungen wie der achteckige Fachwerktreppenturm vor dem Nordflügel und die im 19. Jahrhundert hinzugefügten neogotischen Räume im Nordflügel (darunter das Königszimmer) ergänzen die historische Anlage.
Burg Falkenstein vereint Wehrhaftigkeit, repräsentative Baukunst und wohnliche Eleganz und dokumentiert die Entwicklung von einer mittelalterlichen Höhenburg zu einer nachmittelalterlich eingerichteten Residenz.
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Sándor Kotyrba
Sándor Kotyrba
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