Bartholomäuskapelle
Schützenstraße, Braunschweig, Niedersachsen
Die an der Schützenstraße gelegene Kapelle stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist ein bedeutendes historisches Bauwerk. Vom ursprünglichen romanischen Bau, der als Dorfkirche konzipiert war, sind der Unterbau des Westbaus und die Wände des Kirchenschiffs bis zu einer Höhe von sechs Metern erhalten geblieben. Diese Elemente geben Aufschluss über die Architektur der Romanik.
Im 15. Jahrhundert wurde die Kapelle umfassend umgebaut. Dabei wurden zwei Turmspitzen über dem Westbau errichtet, die jedoch 1834 wieder abgetragen wurden. Der Haupteingang wurde an den Ostgiebel verlegt, über dem ein Maßwerkfenster eingefügt wurde, das inzwischen verschlossen ist. Ein Kreuzigungsrelief am Giebel ist auf das Jahr 1483 datiert und stellt ein bedeutendes kunsthistorisches Element dar. Im Jahr 1708 ging die Kapelle in den Besitz der reformierten Gemeinde über und wurde nach Entwürfen von Hermann Korb neu ausgestattet. Diese Umgestaltung orientierte sich an den Anforderungen der reformierten Liturgie.
Nach der Zerstörung der Kirche St. Bartholomäus im Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle im Inneren in schlichter Form wiederhergestellt. Diese Wiederherstellung spiegelt die reduzierten Möglichkeiten und die pragmatische Herangehensweise der Nachkriegszeit wider. Die Kapelle steht heute als Zeugnis verschiedener Epochen und ihrer architektonischen Veränderungen.
Südostansicht der romanischen Bartholomäuskapelle aus dem 12. Jahrhundert in der Schützenstraße in Braunschweig.
Ostansicht der Bartholomäuskapelle in Braunschweig mit doppeltürigem Eingang und Kreuzigungsrelief das mit der Jahreszahl 1483 datiert ist.
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