30 Jahre sind, wenn man auf eine fast 850-jährige Klostergeschichte zurückblickt, ein Wimpernschlag. Aber wenn man auf die Geschichte des wieder eingerichteten Kon-vents blickt, auf die eigenen letzten 30 Jahre im Kloster, dann sind 30 Jahre eine außer-gewöhnlich lange Zeit.
Eine Chronik über 30 Jahre – ist das nicht überheblich? Vorgenommen hatten wir uns ca. 20-30 Seiten. Zwangsläufig geht man in das Archiv und dann fängt man an zu stau-nen und zu lesen, dann waren zwanzig Seiten schnell zusammengestellt und es wurde mehr, und mehr, und mehr….
Ein vernünftiges Konzept für die Chronik zu erstellen, haben wir schnell festgestellt, hat uns überfordert. Wir brauchten redaktionelle und verlegerische Hilfe. Die war schnell gefunden in langjährigen Wegbegleitern. Damit fing die Recherche erst richtig an.
Wir haben uns unsere zurückliegenden 30 Jahre in die Gegenwart geholt und waren ehrlich überrascht, was sich alles und wie sich alles entwickelt hat. Vieles war aus dem Gedächtnis, vieles über die Jahre war überraschend auf einen kürzeren Zeitraum zu-sammengeschmolzen.
Um den Konvent von Null zukunftsfähig und dauerhaft zu entwickeln, bedurfte es erst einmal unendlich vieler, interner Gespräche und Diskussionen, innerhalb des Konvents und innerhalb des Klosters. Wo soll der Weg hinführen, wie sieht in Zukunft das Verhält-nis zur Paramentenwerkstatt der von Veltheim Stiftung aus. Wie kann man die anderen Einrichtungen, die noch im Kloster beheimatet waren, integrieren. Nicht immer war alles einfach, aber mit unglaublichem Engagement und großem Zusammenhalt, ist der Konvent zielstrebig seinen Weg gegangen. Gerade diese schwierigen ersten Jahre ha-ben den Konvent sehr eng zusammengeschmiedet.
Seit Eintreten des Klosterpropstes finden u.a. regelmäßige öffentliche Konventsandach-ten und Gottesdienste in der Kirche statt, geistliches Leben hatte Einzug gehalten in das Kloster. So konnten wir unsere Ideen entwickeln und vorantreiben. Jetzt stehen wir vor einer Wende und müssen und wollen neue Wege gehen.
Bis heute bin ich außerordentlich dankbar, dass ich mit diesem Konvent zusammen-arbeiten durfte und hoffentlich noch lange weiterarbeiten darf, so lange bis wir sicher sein können, dass das Kloster für die Zukunft gerüstet ist.
Danken können und müssen wir sehr vielen Menschen, die uns begleitet haben – mit Rat und Tat – aber vor allem haben wir uns auch immer durch unseren Glauben gestärkt und getragen gefühlt.
Domina Mechtild von Veltheim